Angel of friendship Labrador Retriever
Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht!

"Die direkten Nachkommen der schwarzen Wasserhunde, die von Newfoundland importiert wurden, nennt man Labradors"  

So einfach sich das Zitat von Lord George Scott aus dem Jahre 1936 auch liest, genau so strittig und spekulativ wird der Ursprung des Labbis bis heute diskutiert. Obgleich es eine Vielzahl von Hinweisen auf die Richtigkeit dieser Aussage gibt, wird eine 100%ige Bestätigung auch zukünftig kaum erfolgen können, da  dies bezüglich neue wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu erwarten sind.  

Bereits im 19. Jahrhundert nutzten grönländische Fischer einen "labradorähnlichen" Hund zum Fischfang. Zu dieser Zeit unterschied man zwischen dem großen Typ mit schwarzem Fall (Neufundländer) und dem etwas kleineren Hund mit einem dichten, wasserabweisenden Fell und einer kräftigen Otterrute. Dieser so genannte "St. John´s Hund" gilt bis heute als Ahnherr der Labbis.  

Da diese Hunde auch auf Fischerbooten, welche nach England fuhren, eingesetzt wurden, konnte man sich auch dort schnell von den Vorzügen dieser Rasse überzeugen. Die Engländer waren vom Wesen, der Erziehbarkeit und der Arbeitsleistung dieser Hunde derart beeindruckt, dass die meisten anderen Jagdhundarten aufgegeben wurden.  

Bereits 1870 wurde nach der Hundeausstellung in Birmingham gefordert, die bis dato nur als Neufundländer geführte Rasse in zwei von einander getrennte Klassen aufzuteilen. Auf der einen Seite der "normale" Neufundländer, auf der anderen Seite sollte der kohlschwarze Labrador eine eigene Rasse darstellen.  

So verbreitete sich die Rasse Labrador vor allen Dingen aufgrund ihrer Qualität über Großbritannien. Dennoch sollte es noch bis 1903 dauern, bis der Kennel Club den Labrador als eigene Hunderasse anerkannte. Seine Erfolgsgeschichte begann. 1904 startete mit "Munden Single" der erste Labrador auf einem Trial und verwies seither immer öfter in solchen Wettbewerben die bis dahin dominierenden anderen Retriever-Rassen auf die Plätze.  

Darüber hinaus fand der Labrador immer öfter den Weg auf Ausstellungen. Um die Rasse zu schützen, zu fördern und um einigen umstrittenen Praktiken des Kennel Club entgegen zu treten, wurde 1916 der englische Labrador Retriever Club gegründet. Zum Dreh- und Angelpunkt der Rasse entwickelt, veranstaltete der Labrador Retriever Club hauptsächlich Field Trials und setzte sich für die Belange des Labradors beim Kennel Club ein. Zur Bestimmung eines Rassestandards, welcher später vom Kennel Club übernommen wurde, setzte der Labrador Retriever Club ein Komitee ein. Bereits in den Jahren 1932, 1933 und 1937 wurde auf Crufts der begehrte Titel "Bester Hund der Ausstellung" an einen Labrador vergeben. Ab 1938 veranstaltete der Labrador Retriever Club eigene Championatsausstellungen.  

Die Geschichte der Farbe:  

Neben der Entwicklung des Labradors zum Trial- und Ausstellungshund spielt die Entwicklung der Farbe eine große Rolle.  

Wie bereits im Zitat am Anfang anklingt, war der Labrador "ein schwarzer Wasserhund". Wie sollte es da andere Farben geben?  

Maximal tolerabel waren kleine, weiße Flecken, welche auch noch an den "richtigen Stellen" sein mussten. Immer wieder befanden sich jedoch schon damals neben den schwarzen Hunden auch vereinzelte gelbe in einem Wurf. Was also tun, wenn sich in einem Wurf so genannte Fehlfarben befinden? Die Lösung liegt auf der Hand - Fehlfarben wurden, wie übrigens bei allen anderen Rassen auch, bei der Geburt getötet.  

So erging es dann auch den gelben Labbis - zumindest bis 1899. Trotz großer Widerstände wurde der gelbe Labrador neben den schwarzen, die selbstverständlich (bis heute) in der Überzahl blieben, geduldet. Um die neue Farbe zu stärken, wurde 1924 der Yellow Labrador Club gegründet. Besonderen Aufwind erhielt die Farbe durch den gelben Zuchtrüden "Golden Morn", auf welchen nahezu alle heutigen Ahnentafeln gelber Labbis zurück gehen.  Einen vergleichbaren Anerkennungsprozess mussten die chocolatefarbigen Labbis durchleben. Auch hier erhielt die Farbe einen ersten Aufwind durch einen der erfolgreichsten Ausstellungshunde der 1970er Jahre. "Ch. Follytower Merrybrook Blackstormer" war Träger der braunen Farbe. Von ihm aus entwickelten sich die chocolatefarbigen Labbis beständig weiter und erfreuen sich heute wachsender Beliebtheit.